Gewaltprävention

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In jeder Gemeinschaft, überall dort, wo Menschen miteinander zu tun haben, kann es zu Konflikten kommen. Das gilt selbstverständlich auch für das Zusammenleben in der Schule. Das soziale Lernen findet praktisch ständig statt: im Unterricht, in den Pausen, beim Frühstück und Mittagessen, im Ganztag und bei gemeinschaftlichen Aktionen, die über den Unterricht hinausgehen.

Eine funktionierende Gemeinschaft braucht Regeln. Es gibt Klassenregeln, eine Schulordnung, Pausenregelungen. Jedes Kind, jede Lehrerkraft und jede Pädagogische oder sonstige Mitarbeiterin soll sich in unserer Schule wohlfühlen und hat das Recht auf gute Unterrichtsbedingungen und einen freundlichen und wertschätzenden Umgang miteinander. Natürlich kommt es immer wieder zu Konflikten, Streitigkeiten und Unterrichtsstörungen. Um diese fair, gewaltfrei, aber auch verantwortlich lösen bzw. bewältigen zu können, bedarf es genauer Absprachen und der Anwendung von Strategien.

Selbstverständlich wollen wir als Schule in diesem Bereich präventiv tätig werden, aber auch auf vorhandene Situationen konsequent reagieren. Seit 2009 gibt es Kontakt zum „Coolness-Trainer“ Jürgen Berger, der bisher bereits dreimal mit den Schüler/innen, dem Kollegium und der Elternschaft gearbeitet hat. Jede Klasse macht dabei ein sogenanntes „Coolness-Training“ über sechs Stunden mit, in dem es um die Stärkung der Klassengemeinschaft durch Team-Spiele geht. Wichtige Fähigkeiten, wie Vertrauen zu entwickeln, teamfähig zu sein, aber auch verlieren und etwas aushalten zu können werden eingeübt. Ebenso wird u.a. das Thema „Mobbing“ in Rollenspielen erfahrbar gemacht.

Wir haben zum Ziel, jeder Klasse mindestens einmal in der Grundschulzeit ein solches Sozialtraining unter professioneller Anleitung zu ermöglichen. Hierbei wurden wir bereits mehrfach maßgeblich durch die Schulprojektförderung der Samtgemeinde Papenteich finanziell unterstützt. Auf Elternabenden erläuterte Herr Berger sein Konzept und kam mit den Eltern ins Gespräch. Das Kollegium erarbeitete in Fortbildungen mit Herrn Bergers Unterstützung Handlungsstrategien zur Eindämmung von Unterrichtsstörungen und Konfliktlösungsmöglichkeiten für die Kinder untereinander, die sich in unserer Schulordnung wiederfinden.

So wird zum Beispiel das Ampelsystem in jeder unserer Klassen angewendet. Klammern mit den Namen der Kinder befinden sich entsprechend ihres Verhaltens im Unterricht auf Grün (alles in Ordnung), Gelb (deutliche Warnung – Bewährung bis zum nächsten Tag, um wieder auf Grün zu kommen) oder Rot (Verlassen des Klassenraums und für eine Unterrichtsstunde Verbleib in einer anderen Klasse bis hin zum Abholen durch die Eltern im Extremfall). Die Regelung ist einfach und klar, für jedes Kind voraussehbar.

Bei groben Verletzungen der Schulordnung bzw. im menschlichen Miteinander kann auch ein Denkzettel an das entsprechende Kind ausgegeben werden, auf dem es sein Vergehen schriftlich darstellen und bewerten muss. Die Eltern sind dann dazu aufgerufen, die Kenntnisnahme von dem Vorfall auf diesem Denkzettel durch Ihre Unterschrift zu dokumentieren. Die Stopp-Regel findet Anwendung bei Konflikten der Kinder untereinander während der Pause. Ziel ist es, dass kleinere Streitigkeiten durch die Beteiligten selbst beigelegt werden.

Das Kind, das sich geärgert fühlt, artikuliert, was ihm nicht gefällt und sagt „Stopp“. Hierauf sollte das andere Kind hören. Geschieht dies nicht, wiederholt sich der beschriebene Vorgang. Nach dem dritten „Stopp“ darf das betroffene Kind Hilfe durch einen Erwachsenen erbitten. Die Stopp-Regel muss mit den Kindern gut besprochen und eingeübt sowie in Abständen immer wieder in der Klasse thematisiert werden. Trotz der Schwierigkeiten, die diese Regel durchaus birgt, ist sie ein guter Weg, Kinder dazu zu erziehen, eigene Befindlichkeiten zu äußern und klar zu zeigen, was man nicht möchte. Die Schüler sollen lernen, Konflikte durch eindeutige verbale Kommunikation selbstständig zu lösen.