Schulpartnerschaft Curitiba

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Es war zu Beginn des Jahres 2008. In der deutschsprachigen Grundschule „Kinderland“ in Curitiba/ Brasilien äußerte die Schulleiterin Graciela Alvarez den Wunsch nach einer Partnerschule in Deutschland.

Schulbesuch in Brasilien 2011 (180x140)Dieser Wunsch kam auch Silva Römer aus Rötgesbüttel zu Ohren, die zu der Zeit mit ihrer Familie das dritte Mal in Curitiba verweilte und deren Söhne Lukas, Max und Linus die dortige deutschsprachige Schule besuchten. Ein Anruf in der Grundschule Rötgesbüttel am nächsten Tag stieß auf große Zustimmung. Das war der Beginn unserer Schulpartnerschaft.

Schulbesuch aus Brasilien 2014 (640x480)Als günstiger Zeitraum für den Besuch aus Brasilien wurde die Zeit Ende September/Anfang Oktober festgelegt. Die damaligen dritten Klassen von Frau Strobelt und Frau Kiene bauten erste Kontakte auf. Es wurden Briefe geschrieben und der erste Besuch in Deutschland geplant. Vor allem aber galt es die Bedenken der brasilianischen Eltern zu mindern: Diesen erschien der etwa 14-stündige Flug und der Aufenthalt in einem fremden Land für ihre 10-jährigen Kinder verständlicherweise als große Herausforderung. Aber schon bald waren alle von der Idee der Schulpartnerschaft begeistert und so kamen am 21. September 2008 zum ersten Mal brasilianische Schüler und Schülerinnen nach Rötgesbüttel: Es waren fünf Viertklässler mit zwei ihrer Lehrerinnen.

Schulbesuch aus Brasilien im Mai 2015 (640x480)Schon dieser erste Besuch verlief sehr positiv und da beide Seiten vom Austausch überaus begeistert waren, folgten auch in den Jahren 2009 und 2010 wieder Besuche von brasilianischen Viertklässlern in Rötgesbüttel. Deren Deutschkenntnisse waren stets so gut, dass sie im Unterricht problemlos mitarbeiten und sich harmonisch in die Gastfamilien integrieren konnten. Auch ergaben sich Freundschaften, die mittlerweile schon über lange Jahre bestehen und noch heute gepflegt werden.

Schulbesuch in Brasilien 2011 (Bild 3) (504x378)Jetzt wurde aber auch von Seiten der brasilianischen Eltern der Wunsch nach einem Gegenbesuch immer lauter. Wieder war es Silva Römer, die das Vorhaben maßgeblich unterstützte. Und so machte sich am 11. April 2011 zum ersten Mal eine Gruppe bestehend aus zwei Müttern, elf Schülern und Schülerinnen und drei Lehrerinnen auf den Weg nach Hannover um über Frankfurt und Sao Paulo nach Curitiba zu fliegen. Schon auf dem Flughafen wurden alle von den Gastfamilien herzlich empfangen und diese Herzlichkeit begleitete die Reisegruppe während des ganzen Aufenthaltes.

Schulbesuch aus Brasilien (Gruppenbild vor VW-Werk) (640x480)Dort waren keine Ferien und so ging es täglich zur Schule – manchmal auch nachmittags, aber alle haben die Zeit dort sehr genossen. Es war interessant den fast immer auf Deutsch gehaltenen Unterricht in den verschiedenen Fächern, die Pausen auf dem Schulhof und das vor Ort stets frisch zubereitete Mittagessen zu erleben. Auch hatte die Schule verschiedene Ausflüge organisiert: eine mehrstündige Stadtrundfahrt mit Besuch des botanischen Gartens, eine Besichtigung des VW-Werkes und einen Tagesausflug zu einer Halbinsel im Atlantischen Ozean. Nach fast zwei Wochen in Brasilien kamen dann alle wohlbehalten und begeistert von den gesammelten Eindrücken, dem sonnigen Wetter und der uns entgegengebrachten Herzlichkeit und Gastfreundschaft wieder in Rötgesbüttel an.

Schulbesuch in Brasilien 2011 (Bild 7) (504x378)Seit dem Beginn unserer Schulpartnerschaft mit der brasilianischen Grundschule, die mittlerweile „Deutsche Schule Curitiba“ heißt, im Jahr 2008 konnten wir bis heute jedes Jahr aufs Neue wieder lieben Besuch aus Curitiba bei uns in Rötgesbüttel herzlich willkommen heißen. Unsere brasilianischen Gäste werden immer privat in den Familien unserer Drittklässler untergebracht, was auch privat organisiert und bezahlt wird. Aber auch die Schüler und Schülerinnen unserer Schule haben schon wiederholt auf eigene Kosten den großen Sprung über den Atlantik gewagt und mit ihren Lehrerinnen die brasilianische Gastfreundschaft in vollen Zügen genossen.

Schulbesuch in Brasilien 2011 (Bild 2) (504x378)Im Jahr 2013 hat unsere Schulleiterin Frau Schöniger die Partnerschule in Curitiba privat besucht, um die schulischen Bedingungen persönlich kennenzulernen. Auch sie war begeistert und unterstützt genauso wie unser Schulvorstand und die Gesamtkonferenz die kontinuierliche Fortsetzung der Schulpartnerschaft, die nur durch engagierte Familien und Lehrkräfte möglich ist. Auch die Landesschulbehörde begrüßt einen Austausch mit ausländischen Schulen.

Schulbesuch aus Brasilien (Gruppenbild im Flughafen) (640x480)Auf beiderseitigen Wunsch wurden die Reisetermine mittlerweile so geändert, dass der Besuch in Rötgesbüttel nun immer im Frühjahr und ein eventueller Gegenbesuch in Brasilien während der Herbstferien stattfindet. Seit 2015 haben wir auch die Grundschule Ribbesbüttel mit ins Boot geholt, da die Zahl der interessierten Schüler aus Brasilien angewachsen ist und wir maximal 10 Kinder aufnehmen können.

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Die folgenden Reiseberichte vermitteln Eindrücke von ereignisreichen Tagen:

Rötgesbüttel zu Besuch in Brasilien

Schulbesuch in Brasilien 2011 (Bild 1) (504x378)

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Katharina:

Besonders toll fand ich die Gastfamilie. Sie hat mich wie eine Tochter behandelt. Jeden Abend bekam ich ein Küsschen. Aber am allerbesten fand ich den Botanischen Garten, das Meer und die langen Shoppingtouren. Zum Glück konnte der Vater Englisch sprechen. So konnte ich mich in Englisch unterhalten. Das hilft mir auch im Englischunterricht. Ich habe mich auch ein bisschen gefreut wieder nach Hause zu fliegen. Aber ich war auch traurig darüber Curitiba zuverlassen. Ich wollte beides: Da bleiben und nach Hause. Schwer war jetzt für mich die Zeitverschiebung, ich schlief die ersten Tage zu Hause immer bis 11 Uhr. Da ich Isa so vermisse, skype ich mit ihr.

Florian:

Ich fand es witzig, als wir am Atlantik waren und mir ein Surfbrett auf den Kopf geflogen ist. Ganz toll fand ich den Deutschen Wald, weil er so viele verschiedene Pflanzen hatte. Denn eigentlich ist er wie ein Regenwald und er heißt nur so als Erinnerung an die ersten Deutschen Siedler. Ich hätte nicht gedacht, dass Curitiba so viele Einwohner hat, nämlich 2 Millionen. Nicht vergessen werde ich das Erlebnis im Fußballstadion. Aber der Papageienfluss war auch ganz spannend. Ich fand gut, dass fast alle aus der Familie Deutsch sprachen. Die Schule war ganz anders als bei uns.

Tony:

In Brasilien sind die Mütter sehr um einen besorgt, aber nett. Einmal unternahmen wir mit der Klasse einen Ausflug nach Lapa, einer Stadt, die viel über die Geschichte von Brasilien erzählt. Eine Pause haben wir auch auf der Rückfahrt gemacht, an einem Fluss, der hieß Papageienfluss, und wir sind dort baden gegangen. Am Dienstag gab es für alle eine Führung durch das VW-Werk in Curitiba, dort wird der Golf, Fox und Cross-Fox hergestellt. In meiner Familie konnte keiner Deutsch, außer meiner Gastschwester. Ich vermisse sie sehr.

Max:

Ich habe mich sehr über die Familie gefreut, weil sie mit mir viel unternommen hat. Meine Gastbrüder hießen Carlo und Lennart. Zusammen waren wir auf der Ilha do Mel, auf Deutsch heißt das: Honiginsel. Am Strand konnten wir surfen und schwimmen. Wir waren auch zweimal Sushi essen, es war ganz lecker. Die Schule „Kinderland“ hat mir auch gefallen. Wir haben jede Pause Fußball gespielt. Geklettert bin ich auch, denn auf dem Schulhof gibt es super Bäume zum Klettern.

Jan-Luca:

Mir hat gefallen, dass sich die Mutter so gut um mich gekümmert hat. Den Papageienfluss fand ich auch sehr schön und über die Geschenke habe ich mich sehr gefreut. Ich bekam ein Trikot des Fußballvereins von Curitiba und zu Ostern Eier.

Niklas:

Ich fand es cool, dass wir zum Osterwochenende bei den Iguacu-Wasserfällen waren, das sind die zweitgrößten Wasserfälle der Welt. Die Fahrt mit dem Nachtbus dorthin hat 12 Stunden gedauert. Im Hotel durften wir einen Tonhasen anmalen, auch waren wir 6 Stunden im Pool. Am nächsten Morgen sind wir zum größten Wasserkraftwerk der Welt gefahren, Iteipu.

Jenny:

Ich fand meine Familie toll! Die Mutter von Maria Julia konnte zwar kein Deutsch, aber sie konnte Englisch. Oma und Opa hatten als Muttersprache Deutsch. Und alle waren Fußballfans und zwar von Coxa (CFC). Zu Ostern waren wir in einer brasilianischen Kirche. Es war alles cool. Sie sangen und sangen. Danach gingen wir ins Bett. Das Essen war super, aber als Beilage gab es immer Reis mit Bohnen. Die Bohnen waren meist schwarz, eine Soße gab es auch. Die Schule ging an zwei Tagen von 8.30 Uhr bis 17.00 Uhr und an drei Tagen war sie nur nachmittags.

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Brasilien zu Besuch in Rötgesbüttel

Schulbesuch aus Brasilien im Mai 2015 - Gruppenbild (640x480) zensiert

 

 

 

 

 

 

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Jan:

Wir sind zur Autostadt gefahren und von da aus mit dem Schiff zum VW-Werk. Wir haben einen Film über den Golf 7 gesehen und eine kleine Führung gekriegt. Mit dem kleinen Bus haben wir noch eine Panoramafahrt auf dem Gelände gemacht.

Jarla:

Nach der Schule sind wir zum Maislabyrinth gefahren. Am Eingang haben wir alle Zettel bekommen. Man musste verschiedene Stationen suchen, dort Aufgaben lösen und die Antwort auf den Zettel schreiben. Die erste Frage war noch einfach, aber es wurde immer schwieriger. Die Jungs haben ganz schön genervt. Danach waren die Gastkinder bei den Tieren und ich bin noch durch das zweite Labyrinth gegangen. Man konnte auch toll im Heu toben.

Luzie:

Die Gastgeberkinder sind mit ihrem Besuch im Bus nach Meine zum Rathaus gefahren. Der Bürgermeister hat etwas über die Gemeinden und die Grundschulen gesagt. Es gab auch etwas zu trinken. Er hat uns dann noch Fragen beantwortet. Danach haben wir noch einen Spaziergang durch Meine gemacht und wir haben uns die Kirche angesehen. Außerdem haben wir Blätter gesammelt.

Felix:

Am Donnerstag waren wir im Phaeno. Dort haben wir mit einem Mitarbeiter drei Experimente ausprobiert. Wir haben einen Versuch mit Strom gemacht. Wir konnten Stromstöße spüren und weiterleiten. Alle haben vor Schreck aufgeschrien. Es war lustig. Wir haben noch an Kurbeln gedreht und waren im schrägen Salon. Hier musste man gut das Gleichgewicht halten.

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Hier geht es zur Website unserer Partnerschule „Deutsche Schule Curitiba“…